Nachhaltigkeitsbericht-erstattung: Lästige Verpflichtung oder erfolgversprechende Maßnahme?
Nina Hölzl 0
Die Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet immer mehr Unternehmen zu einer umfangreichen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bald müssen viele Unternehmen Nachhaltigkeitsdaten über Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung-Themen erfassen, diese analysieren und anschließend in einem Bericht veröffentlichen. Klingt nach viel Arbeit? Ist es! Für den Großteil der Unternehmen stellt die Nachhaltigkeitsberichterstattung eine erhebliche Herausforderung dar.
Nachhaltigkeitsberichte: Komplexe Standards und ein Dschungel aus Dokumenten
Es gibt eine überwältigende Anzahl an Rahmenwerken, Standards und sonstigen Dokumenten zum Thema Nachhaltigkeit. Diese sind oft sehr komplex und so verständlich wie eine Gebrauchsanweisung auf Klingonisch. Doch auch wenn man irgendwann den Durchblick gewinnt, bleibt die Aufgabe anspruchsvoll. Die Berichterstattung erfordert sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen, jede Menge Fachwissen und Zeit. Zudem ist die interne Koordination, die für die Berichterstattung notwendig ist, nicht einfach. Die Erfassung wesentlicher Daten verlangt die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens, was Kommunikations- und Organisationsprobleme verursachen kann.
Diese und weitere Faktoren machen die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einer komplexen und ressourcenintensiven Aufgabe, die sorgfältige Planung und erhebliche Investitionen erfordert.
In diesem Artikel erklären wir dir, wieso umfassende Nachhaltigkeitsberichte dennoch ökonomische Vorteile bringen können und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sichern.
Was das Wort “Nachhaltigkeit” in Nachhaltigkeitsberichterstattung bedeutet
Bevor wir in die ökonomischen Vorteile von Nachhaltigkeit eintauchen, müssen wir uns über den Begriff „Nachhaltigkeit“ einig sein.
Viele Menschen verbinden den Begriff mit „tree hugging“ oder damit, dass man ab sofort nur noch aus labbrigen Strohhalmen trinken darf. Aber auch sonst wird Nachhaltigkeit häufig mit dem Begriff Umweltschutz gleichgestellt; es wird also nur die ökologische Ebene der Nachhaltigkeit betrachtet. Vielmehr besteht Nachhaltigkeit aber aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Eine Definition, die Nachhaltigkeit in all ihren Facetten zusammenfasst, ist die folgende:
“Nachhaltigkeit sichert langfristig den wirtschaftlichen verantwortlichen Erfolg, basierend auf einem akzeptierten sozialen Rahmenwerk innerhalb der Grenzen der Erde.” - Prof. Dr. Will Ritzau
Diese Definition betont, dass Nachhaltigkeit nicht als Konflikt mit kurzfristigen unternehmerischen Zielen zu betrachten ist, sondern vielmehr den Motor für den langfristigen Erfolg des Unternehmens darstellt.
Integrated Reporting: Warum sich die Mühe lohnt
Heutzutage wollen deine Stakeholder (also Investoren, Kunden und Partner) nicht nur wissen, wie viel Gewinn du machst, sondern auch, wie umweltfreundlich und sozial verantwortlich du arbeitest. Eine klare und transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung zeigt ihnen genau das. Und ja, das kann den Unterschied ausmachen, wenn es um Investitions- und Geschäftsentscheidungen geht. Wer Umweltleistung und soziale Auswirkungen seines Unternehmens offenlegt, schafft Vertrauen und erhöht die Chancen, dass sich Investoren für dich entscheiden.
Transparenz schafft Vertrauen
In der heutigen Zeit ist Vertrauen Gold wert. Ein Nachhaltigkeitsbericht bietet genau die Transparenz, die deine Stakeholder benötigen, um deine soziale und ökologische Leistung einzuschätzen.
Stell dir vor, du präsentierst deinen Stakeholdern nicht nur deine finanziellen Erfolge, sondern zeigst ihnen auch, dass du langfristig Wert schaffst – für die Umwelt, die Gesellschaft und natürlich auch für dein Unternehmen. Das bringt nicht nur Sympathiepunkte, sondern macht dein Unternehmen auch attraktiver für Investoren und Talente.
Vergleichbarkeit und Benchmarking
Ein weiterer Pluspunkt der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die Möglichkeit des Vergleichs. Durch die Offenlegung deiner sozialen, umweltbezogenen und finanziellen Leistungen können andere Unternehmen und Investoren sehen, wo du im Vergleich zu anderen stehst. Das motiviert nicht nur zur ständigen Verbesserung, sondern zeigt auch, dass du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen und dich weiterzuentwickeln.
Schutz vor Reputationsrisiken
Keiner möchte in die Schlagzeilen geraten – zumindest nicht negativ. Nachhaltigkeitsberichterstattung hilft dir, dem Risiko des Greenwashing entgegenzuwirken. Indem du deine echten Bemühungen und Erfolge im Bereich Nachhaltigkeit offen legst, zeigst du, dass du es ernst meinst und nicht nur leere Versprechen machst. So schützt du deine Marke und baust gleichzeitig eine starke Reputation auf.
Effizienz steigern und Kosten senken
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist nicht nur etwas, das du für andere tust. Es ist auch ein kraftvolles Werkzeug, um deine eigenen Prozesse zu verbessern. Durch die regelmäßige Messung und Überwachung deiner Nachhaltigkeitsleistung kannst du Risiken und Chancen besser verstehen, Prozesse optimieren und letztlich Kosten senken. Außerdem förderst du das Engagement deiner Mitarbeiter, was die Unternehmenskultur stärkt und für ein positiveres Arbeitsumfeld sorgt.
Marktvertrauen und Kapitalzugang
Ein gut durchdachter und transparenter Nachhaltigkeitsbericht erhöht das Vertrauen des Marktes in dein Unternehmen. Das wiederum kann dir den Zugang zu Kapital erleichtern und dir dabei helfen, dich in globalen Ratings besser zu positionieren. Außerdem stellst du sicher, dass du den wachsenden Anforderungen von Gesetzgebern und Aufsichtsbehörden gerecht wirst.
Du bist Teil der Lösung
Last but not least: Ein Nachhaltigkeitsbericht zeigt, dass du als Unternehmen Teil der Lösung bist. In einer Welt, die sich immer stärker auf ökologische und soziale Gerechtigkeit konzentriert, kannst du dich als verantwortungsbewusster Akteur positionieren. Das verbessert nicht nur deine Reputation, sondern stärkt auch die Loyalität deiner Kunden.
Fazit: Nachhaltigkeitsberichterstattung lohnt sich!
Am Ende des Tages ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur eine lästige Pflicht, sondern eine Chance. Sie gibt dir die Möglichkeit, dein Unternehmen positiv zu positionieren, Vertrauen aufzubauen und langfristig erfolgreich zu sein.
Also, worauf wartest du noch? Fang an, deine Nachhaltigkeitsstrategie in die Tat umzusetzen und zeige der Welt, dass du ein Unternehmen mit Zukunft bist!
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