Zehn Fakten über Wildbienen

1

Im Gegensatz zur Honigbiene sind Wildbienen relativ unbekannt und das obwohl, sie mindestens genauso faszinierend sind. Von der Larve bis zur Biene durchleben unsere heimischen Wildbienen eine spektakuläre Entwicklung und erfüllen lebensnotwendige Aufgaben für uns Menschen. Daher ist es umso schlimmer, dass Wildbienen akut vom Aussterben bedroht sind. Aber: Wissen ist Macht und mit den 10 Fakten über Wildbienen von Bee friendly bist Du gewappnet, Wildbienen zu schützen!

Name Wildbiene
Tierklasse Insekt
Lateinischer Name Apidae
Höhere Klassifizierung Hautflügler
Nahrung Nektar und Pollen
Häufige Arten in Deutschland Gehörnte Mauerbiene, Rote Mauerbiene, Seidenbiene, Hummel, Blaue Holzbiene

Zehn Fakten über Wildbienen, die Du noch nicht kanntest

1. In Deutschland gibt es über 585 verschiedene Wildbienenarten: Und weltweit sind es sogar über 30.000 Wildbienenarten! Grundsätzlich unterteilt man Bienen in drei Kategorien: Kollektiv lebende Bienen, Solitärbienen und Kuckucksbienen.

2. Über 50 Prozent der heimischen Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht: Tragischerweise sind in Deutschland etwa 52 Prozent aller Wildbienenarten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder extrem selten. Bisweilen sind sogar 7 Prozent der Wildbienenarten in Deutschland schon ausgestorben. Diese besorgniserregende Entwicklung hängt eng mit dem generellen Insektensterben auf der Welt zusammen.

3. Honigbienen sind keine Wildbienen und sind nicht vom Aussterben bedroht: Die Westliche Honigbiene wird vom Menschen kultiviert, um Honig und Wachs herzustellen. Forschende gehen davon aus, dass Menschen schon seit 10.000 v. Chr. Bienen nutzen, um Honig zu gewinnen. Heutzutage sind es Imkerinnen und Imker, die Honigbienen halten. Und so lange es Imker gibt, ist die Honigbiene nicht vom Aussterben bedroht!

4. Der Großteil der heimischen Wildbienen sind Solitärbienen und leben nicht im Bienenvolk. Anders als Honigbienen leben die meisten Wildbienen nicht im kollektiven Bienenvolk; daher nennt man sie Solitärbienen. Sie legen ihre Eier in Brutzellen, wo dann die Larven heranwachsen und sich schließlich zur Biene entwickeln.

5. Manche Wildbienen bestäuben bis zu 5.000 Blüten am Tag: Wildbienen machen zwar keinen Honig, aber trotzdem sind sie mindestens genauso fleißig – und wichtig – wie Honigbienen: Manche Wildbienenarten bestäuben bis zu 5.000 Blüten am Tag und sind daher bei der Befruchtung und Fortpflanzung von Pflanzen unersetzlich.

6. Wildbienen stechen eigentlich nicht: Anders als Wespen stechen Wildbienen so gut wie nie. Denn der Stachel der Wildbiene dient ausschließlich der Verteidigung und nicht – wie bei der Wespe – zur Lähmung der Beute. Solitäre Wildbienen stechen nur, wenn sie zerdrückt oder zertreten werden – und selbst dann tun die Stiche lange nicht so weh, wie bei einem Wespenstich. Wildbienen zeigen keinerlei Aggression und flüchten eher als das sie angreifen.

7. Die meisten Bienenhotels im Handel werden nicht besiedelt: Insektenhotels, Bienenhotels, Nisthilfen: Egal wie sie genannt werden, es ist offensichtlich, dass es momentan einen Boom an vorgefertigten Modellen gibt. Ob im Baumarkt, im Supermarkt oder im Internet: Überall kann man heutzutage Bienenhotels kaufen. Leider ist der Großteil der Bienenhotels für Wildbienen unbrauchbar, da falsche Materialien benutzt werden. Mit ein paar einfachen Tricks und dem richtigen Wissen über die Ansprüche der Insekten an einen artgerechten Nistraum kannst auch Du – ob handwerklich begabt oder nicht – eine schöne Nisthilfe für Wildbienen bauen.

 

8. Die Mohnbiene tapeziert ihre Brutzelle mit Mohnblütenstücke: Einige Wildbienenarten könnten glatt als Bauingenieure durchgehen, denn sie benutzen Erde, Holzstücke, Pflanzenteile und eigene Körpersekrete, um Brutzellen zu bauen. Die sehr seltene Mohnbiene treibt das Ganze auf die Spitze und richtet sich die Brutzelle auch noch richtig gemütlich ein, indem sie kleine Stücke von Mohnblütenblättern pflückt und damit die Innenwände der Brutzellen tapeziert!

9. Manche Wildbienen schlafen kuschelnd in Blumenblüten: Es gibt besonders Kuschel bedürftige Wildbienenarten, die sich nachts in die Blütenkelche verschiedener Blumen legen und dort eng umschlungen mit Artgenossen schlafen. Die beliebtesten „Schlafblumen“ in unseren Breitengraden sind die Glockenblume, Storchschnabel, Malve, Wegwarte, Disteln und die Flockenblume.

10. Wildbienen verbringen ein Jahr als Larve und nur wenige Wochen als Biene: Die meisten Solitärbienen verbringen fast ein gesamtes Jahr als (verpuppte) Larve in ihrer Brutzelle und nach dem Schlüpfen leben sie nur wenige Wochen als Biene. In dieser Zeit kümmern sich die Weibchen um den Nachwuchs und Nestbau. Innerhalb von vier bis acht Wochen bauen die weiblichen Wildbienen 4–30 Brutzellen und kümmern sich wohlwollend um sie, bis die Larven alles haben, was sie zum Heranwachsen benötigen.

(mw)

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 4 plus 3.

Kommentar von Alfred Greischberger |

Ich habe in meiner Holzhütte einige Stücke aus Eschenholz, alle Stirnseitig gebohrt, aufgehängt. Sie sind alle von vielen Bienen in Anspruch genommen worden. Man muss also nicht das Holz quer zur Stirnseite bohren. Man braucht nur gute Bohrer dazu dann gibt es keine Probleme. Mit alten Bohrer kann man keine dafür geeigneten Löcher bohren.
Mit freundlichen Grüßen Greischberger

Antwort von Michael Watson

Hallo Herr Greischberger,

vielen Dank für den Hinweis! Wer sehr sorgfältig arbeitet und gutes Holz benutzt, kann eventuell mit Wildbienenbesuch rechnen. Allerdings besteht bei Längsbohrungen immer noch die Gefahr, dass sich Risse bilden, durch die Feuchtigkeit, Pilze und Parasiten in die Nistgänge gelangen.

Daher raten wir immer davon ab, längs zur Faser zu bohren.

Liebe Bienengrüße

Michael