Die Wilde Möhre: eine bienenfreundliche Heilpflanze

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Die großen, weißen Blüten der Wilden Möhre sind im Hochsommer nicht zu übersehen. Ob am Wegesrand, in Wildblumenwiesen oder sogar auf Brachflächen in Industriegebieten – die Wilde Möhre ist in unseren Breitengraden häufig anzutreffen. Und das ist ziemlich cool, denn die Wilde Möhre bietet vielen unterschiedlichen Insekten Nahrung und Obdach im Hochsommer. Beispielsweise lieben die Raupen des Schwalbenschwanz-Schmetterlings die Wilde Möhre über alles!

Auch für uns Menschen ist Daucus carota – so lautet der botanische Name der Wildblume – eine wertvolle Pflanze. Das Wurzelgemüse der Wilden Möhre erinnert im Geschmack stark an unsere Supermarkt-Karotte und die Blätter und Blüten lassen sich hervorragend im Salat verwenden. Lies diesen Blog-Beitrag aber bitte gründlich, bevor du dir einen Wilde Möhre Snack genehmigst! Es gibt nämlich ähnlich aussehende Pflanzen, die giftig sind!

Name Wilde Möhre
Botanischer Name Daucus carota
Familie Doldenblütler (Apiaceae)
Art Möhre
Ordnung Doldenblütlerartige (Apiales)

Bestimmungshilfe und äußere Merkmale der Wilden Möhre

Die Wilde Möhre ist eine krautige, zweijährige Pflanze, die du garantiert schon einmal beim Spazieren gesehen hast. Ihre Wuchshöhe variiert zwischen 20 Zentimeter und 1 Meter, je nachdem wie die örtlichen Begebenheiten es zulassen.

Der Stängel der Wilden Möhre besitzt eine borstige Behaarung und weist Längsrinnen auf. Im Grobumriss verlaufen die Blätter spitz dreieckig zusammen. Die einzelnen Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert. Zur Anfang der Blütezeit ist die große, weiße Blütendolde zunächst flach gewölbt. Sobald die Fruchtzeit eintritt, ziehen sich die Strahlen des Blütenstandes zusammen, sodass die Blütendolde ein bisschen aussieht wie ein Vogelnest. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Wilden Möhre ist die dunkelviolette (oder in manchen Fällen sogar schwarze) Blüte inmitten der Blütendolde. Die Frucht der Wilden Möhre ist länglich und hat kleine Stacheln.

Den schwarzen Punkt in der Mitte der Doldenblüte nennt man "Möhrenblüte"

Vorkommen und Bienenfreundlichkeit

Mittlerweile ist Daucus carota als Neophyt auf der ganzen Welt verbreitet, aber ursprünglich stammt sie aus Europa, Nordafrika und Teilen Asiens. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die krautige Pflanze ziemlich anspruchslos ist, was ihr einen großen evolutionären Vorteil beschafft. Sie fühlt sich auf Wildblumenwiesen, am Wegesrand an besiedelten Standorten oder sogar auf Brachflächen wohl. Botanisch gesehen, gehört die Wilde Möhre zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist also mit Anis, Dill, Kümmel und der Gartenmöhre verwandt.

Eine Vielzahl an Insekten lieben die Wilde Möhre, da sie ihnen im Hochsommer wertvollen Nektar anbietet, weshalb die Bee friendly Bienensaat auch selbstverständlich Wilde Möhre Samen enthält. Um Insekten anzulocken hat die Natur sich etwas ganz besonderes für die Wilde Möhre einfallen lassen. Inmitten der strahlend weißen Blütendolde befindet sich oftmals ein dunkler Punkt: die sogenannte "Möhrenblüte". Diese Möhrenblüte ist meist purpur bis schwarz gefärbt und soll vorbei schwirrenden Insekten vorgaukeln, dass sich schon ein Insekt auf der Blüte befindet. Forschende mutmaßen, dass diese Lockblüte eine Art "Futterneid" in anderen Insekten auslösen soll, damit sie die Wilde Möhre anfliegen, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Ganz schön gewieft, oder?

Standort und Pflege

Die Wilde Möhre ist ein sehr entspannter Gast in deinem Garten. Ein trockenwarmer Standort ist ihr am liebsten, aber solange sie viel Sonne abbekommt, kann sie sich mit viel arrangieren. Optimalerweise pflanzt du die Wilde Möhre in einen durchlässigen, trockenen und kalkhaltigen Boden. Allerdings wird es dir die Wilde Möhre auch verzeihen, wenn du dich nicht strikt an diese Bodenbegebenheiten hältst.

Auch bei der Pflege musst du dir kein Bein herausreißen. Gieß deine Daucus carota einfach regelmäßig, wenn es richtig heiß ist; davon abgesehen musst du echt nichts anderes beachten.

Heilpflanze und Verwendung in der Küche

Nicht nur Insekten lieben die Wilde Möhre. Auch wir Menschen können von der heilenden Wirkung der Wildblume profitieren. Im ersten Wuchsjahr reichert die Wilde Möhre ihre Wurzel mit Zucker an, sodass wir diese ab September ernten können. Geschmacklich erinnert die verdickte Hauptwurzel an die Gartenmöhre (sprich: die normale "Supermarkt-Karotte"), wobei die Wilden Möhren etwas milder sind. Wer zu lange wartet und die Möhren erst im zweiten Wuchsjahr erntet, braucht ein gutes Gebiss. Denn je älter die Pflanzen, desto holziger werden die Möhren.

Die Blätter und Blüten der Wilden Möhre lassen sich hervorragend zum Salat verarbeiten oder dienen als essbare Dekoration. Dass die Wilde Möhre nicht nur lecker schmeckt, sondern auch heilende Kräfte besitzt, wissen Menschen seit Jahrtausenden. Daucus carota lindert Beschwerden bei Durchfallerkrankungen und enthält jede Menge Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird.

Aber bevor du jetzt Wilde Möhre ernten gehst, solltest du eins vorab wissen: Einige Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler sehen der Wilden Möhre sehr ähnlich – sie sind aber sehr giftig! Verwechslungsgefahr besteht mit dem Geflecktem Schierling, dem Giftigen Wasserschierling und der Hundspetersilie. Um die Wilde Möhre von ihren giftigen Artgenossinnen zu unterscheiden, musst du die Blüte genau unter die Lupe nehmen: Wenn du eine "Möhrenblüte" (also der schwarze Punkt inmitten der weißen Blüte) siehst, kannst du dir relativ sicher sein, dass es Daucus carota ist.

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