Gelbbindige Furchenbiene: Diese Wildbiene mag es heiß

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Die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) ist eine echte Sonnenanbeterin, die es so richtig warm mag – und deshalb macht ihr der Klimawandel auch herzlich wenig aus. Im Gegenteil: Man könnte fast sagen, dass die Furchenbiene von der Klimaerwärmung hierzulande profitiert. Ursprünglich stammt die Gelbbindige Furchenbiene aus dem Mittelmeerraum, von wo sie sich dann in den 1990er-Jahren bis in den Süden von Deutschland ausgebreitet hat.

Vor 20 Jahren stand die Furchenbiene noch auf der Roten Liste und war fast nur in der warmen Rheinebene anzutreffen. Doch mit den steigenden Temperaturen wanderte die Wildbiene immer weiter gen Norden und fühlt sich heute selbst in Schleswig-Holstein wohl.

Name Gelbbindige Furchenbiene
Wissenschaftlicher Name Halictus scabiosae
Größe 12–15 mm
Flugzeit März bis Oktober
Vorkommen Häufig
Blütenvorliebe Unspezialisiert: Korbblütler, Kardengewächse, ungefüllte Zucht- und Wildrosen
Lebensraum Warme, trockene, vegetationsarme Standorte
Nistweise Nistet in selbst gegrabenen Erdnestern in eusozialen Kolonien

Nistplatz, Nestbau und Lebensweise der Gelbbindigen Furchenbiene: Teamwork statt Alleingang

Im Gegensatz zu den meisten anderen Wildbienenarten in Europa nistet die Gelbbindige Furchenbiene nicht immer alleine. Furchenbienen leben nämlich in selbst gegrabenen Erdnestern in kleinen, eusozialen Kolonien. Das heißt, dass befruchtete Weibchen gemeinsam im Geburtsnest überwintern und im Frühling im Team den Nachwuchs versorgen. Im Mai wird die "Königin" der Kolonie auserkoren und darf als einzige ihre Eier ablegen. Die anderen "Hilfsweibchen" schwärmen dann aus und versorgen die Brut mit Nahrung, während die Königin ihre Eier beschützt.

Kurz bevor die Eier schlüpfen, vertreibt die Königin die Hilfsweibchen und diese gründen dann eigene Nestern, wo sie ihre Eier ablegen. Hierbei sind die Gelbbindingen Furchenbienen keineswegs zimperlich und "überfallen" Nester anderer Wildbienenarten, wo sie die Eigentümer töten und den Proviant klauen.

Ein Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene
Ein Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene auf einer Blüte © Bianca Gümpel/Pixabay

Gelbbindige Furchenbiene bestimmen: So erkennst du die Wildbiene

Im Gegensatz zu anderen Furchenbienenarten ist die Gelbbindige Furchenbiene leicht zu bestimmen. Mit 12 bis 15 Millimetern ist Halictus scabiosae eine der größten heimischen Halictus-Arten. Sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen sind der Kopf und Thorax schwarz und haben eine ockergelbe Behaarung. Die männlichen Furchenbienen sind deutlich schlanker als die Weibchen und sie haben einen viel schmaleren Kopf. Auf dem Hinterleib haben die weiblichen Furchenbienen ockergelbe Binden, die jeweils von einem hellbraunen Band gesäumt werden. Die männlichen Exemplare haben weißliche Bänder auf ihrem Hinterleib und fast vollständig gelbe Hinterbeine (Tibien). Am Hinterleib der Wildbiene kannst du bei genauer Betrachtung eine vertikal verlaufende Furche erkennen, die namensgebend für die Furchenbiene ist.

Die Weibchen der Gelbbindigen Furchenbienen leben in eusozialen Kolonien
Die Weibchen der Gelbbindigen Furchenbienen leben in eusozialen Kolonien © David Seifert/Pixabay

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