Nisthilfe im Winter: So überwinterst du dein Bienenhotel

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Bienenhotels sind ein toller Brutplatz für Wildbienen. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst Du im Handumdrehen selbst ein Bienenhotel bauen, oder aber Du kaufst eins bei einem seriösen Anbieter.* Mit etwas Glück wird ein Bienenhotel innerhalb von wenigen Tagen von Wildbienen besiedelt, sodass Du zum Ende der Saison eine voll besetzte Nisthilfe hast.

Nach so viel Arbeit willst Du sicherlich alles richtig machen, damit alle Wildbienen-Babys darin wohlbehalten den Winter überstehen – immerhin soll die Wildbienenpopulation nicht weiter sinken! Vielleicht hast Du Dich daher schon gefragt: „Was mache ich mit meinem Bienenhotel im Winter? Stelle ich es in die Garage, wo es frostgeschützt ist? Oder lege ich es lieber auf die Heizung damit es die Bienen schön warm haben?“ Die Antwort lautet: Nein! Bitte lass Dein Bienenhotel draußen! Falls Du es genauer wissen möchtest, dann lies einfach weiter!

*Leider werden sehr viele Bienenhotels verkauft, die mit falschem Material befüllt werden, sodass sie für Wildbienen unbrauchbar sind.

Was passiert mit meinem Bienenhotel im Winter?

Von Frühling bis Herbst legen verschiedene Wildbienenarten ihre Eier in Dein Bienenhotel. Von der Mauerbiene bis hin zur Löcherbiene: Künstliche Nisthilfen werden von vielen unterschiedlichen Wildbienen besiedelt. Dabei bauen Wildbienenweibchen Brutzellen in die einzelnen Röhrchen. Jede Brutzelle beherbergt ein Ei und die Bienen-Mama packt einen großen Nektar- und Pollenvorrat in die jeweiligen Brutzellen, bevor sie das Röhrchen verschließt.

Nach wenigen Wochen schlüpfen die Wildbienenlarven, die sich sofort über den Nektar und Pollen hermachen. Bald schon haben sich die Larven genug Winterspeck angefressen und beginnen noch in den Sommermonaten damit, Kokons zu spinnen und sich zu verpuppen. Bei den meisten Wildbienen dauert diese Verpuppung nicht sehr lange, sodass eine vollentwickelte Wildbiene meist schon im Spätsommer im Kokon auf den Frühling wartet.

Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling steigen auch die Temperaturen im Bienenhotel. Sobald es warm genug ist, wissen die Wildbienen, dass sie schlüpfen können und es genügend Nahrung und Fortpflanzungspartner gibt.

Bienenhotel im Winter: Wie überwintere ich meine Nisthilfe?

Wie überwintere ich meine Nisthilfe?

Wildbienen schlüpfen also, wenn die Außentemperaturen steigen. Daher ist es sehr wichtig, dass Bienenhotels auch draußen stehen bleiben. Falls Du Dein Bienenhotel in Deiner Wohnung lagerst, könnte es also durchaus passieren, dass die Wildbienen schon im Dezember schlüpfen! Sie hätten im Freien keine Überlebenschance, da es zu kalt wäre und sie keine Nahrung finden würden. Im besten Fall bewegst Du Dein Bienenhotel also einfach gar nicht bis zum Frühling – dann gehst Du kein Risiko ein.

Bei dem Standort und beim Bau von Bienenhotels gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Noch bevor die ersten Wildbienen Deine Nisthilfe besiedeln, solltest Du sicherstellen, dass Dein Bienenhotel an einem trockenen und sonnigen Ort steht. Feuchtigkeit oder gar Nässe mögen Wildbienenlarven nämlich gar nicht, da sich sonst schnell Schimmelpilze bilden. Für einen guten Start in den Frühling solltest Du außerdem Dein Bienenhotel in der Nähe zu einem reichhaltigen Nahrungsangebot aufstellen – denn nach dem Winter haben die jungen Wildbienen mächtig Kohldampf!

(mw)

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